WANN? --> Vom 11. bis 17. August 2024
WO? --> Bad Wildungen in Nordhessen
FÜR WEN? --> Alle, die sich für ein gutes Landleben für Alle interessieren
FÜR LAU? --> 50-150€ (nach eigener Einschätzung und gewählter Unterkunft)
»Da, in den kleinen Mittelstädten, wo alle, die nicht konservativ sind, als Bolschewist angerüpelt werden, – da ist Arbeitsfeld«. Das schrieb Kurt Tucholsky vor 100 Jahren und lobpries in einem Essay das Engagement für eine offene, demokratische Gesellschaft in der Provinz. Noch heute trifft er damit den Nagel auf den Kopf.
In der Provinz liegen emanzipatorische Kämpfe und Potentiale dicht beisammen. Einerseits verdichten sich hier die toxischen Strukturen unserer Gesellschaft in heteronormativen Kleinfamilien, männliche Erbfolge, faschistischen Ideologien, Alltagsrassismen, Klassismus und durch die Ursachen und Folgen der Klimakrise. Andererseits bieten ländliche Räume aus vielen Gründen ein großes Potential für eine emanzipatorische Bewegung: Es gibt Räume für Selbstorganisation, ländliche Regionen überraschen in der Diversität verschiedener Lebensrealitäten, und Menschen aus der Gegend freuen sich über gegenseitige Unterstützung.
Mit unserer Werkstattwoche für emanzipatorische Ländlichkeiten setzen wir hier an. Zusammen mit etwa 25 Menschen wollen wir das ständige 'drüber reden' überwinden. Egal ob du in Berlin, Bad Wildungen oder in Adorf wohnst, wenn du dich für ein gutes Landleben für Alle interessiert, bist du hier richtig. Wir werden uns theoretisch in emanzipatorische Ländlichkeiten einarbeiten und in Kleingruppen an konkreten Formen basteln. Dabei sind wir die gesamte Woche im Austausch mit der Region. Wir machen eine Stadtführung, Exkursion, sind bei einer Podiumsdiskussion dabei und organisieren selbst eine kleine, öffentliche Abschlussparty.
Mobilität
kdkd
Landwirtschaft & Ernährung
kdkd
Kunst & Kultur
kdkd
Wohnen & Care
Auf Rädern werden wir 'widerständige Ressourcen' (Ines Lüder, 2022) in und um Bad Wildungen herum sammeln. Wir werden sie dokumentieren und vielleicht auch in's Träumen kommen: Was könnte hier entstehen? Welchen Beitrag könnten diese Ruinen für emanzipatorische Ländlichkeiten leisten? Finden wir vielleicht sogar ein geeignetes Objekt für ein gemeinschaftliches Wohnformat? Oder findet sich in der Woche eine Gruppe, die auch nach der Sommerschule gemeinsam nach einer geeigneten Immobilie sucht? Wir werden es herausfinden. Am Donnerstag organisieren wir gemeinsam mit der Region Kellerwald-Edersee e.V. die Podiumsdiskussion "Harmonie in ländlicher Gemeinschaft?" Mit dabei ist die Mobile Beratungsstelle Nordhessen und Gründungsmitglieder der ehemaligen Frauenbildungsstätte Anraff. Und am Freitag können wir die Ergebnisse unserer ruinierten Erfahrung bei der Finissage ausstellen.